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1. Bitte was? Rezepte mit witzigen Namen

Manchen schmecken die Namen der nachfolgenden Rezepte vielleicht nicht so ganz, aber Sie können uns glauben: Die Gerichte mit den witzigen Namen machen doch was her. Zumindest sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Nach der Lektüre wissen Sie jedenfalls, dass die Tote Oma kein Grund zum Traurigsein ist und dass Nonnenfürzle gar nicht übel riechen.

Nonnenfürzle Nonnenfürzle

2. Nonnenfürzle

Zur Faschings- oder Fastnachtzeit sind Nonnenfürzle, ein Schmalzgebäck, im süddeutschen Raum sehr beliebt. Bei der Entstehung des Namens für die Leckerei ist man sich uneins. Eine Version lautet, dass eine junge Nonne den zu feuchten Teig des Gebäcks ins heiße Fett gegeben hat, worauf hin ein zischendes Geräusch entstand. Weil der Bischof zugegen war, verließ die Nonne mit hochrotem Kopf den Raum, denn ihr war das Zischen so unangenehm. Daraufhin hätte der Bischof das Gebäck augenzwinkernd „Nonnenfürzle“ genannt

Die Geschichte klingt zwar amüsant, aber wahrscheinlicher ist die Version, in der der Name des Gebäcks auf das mittelarlterliche Wort „nunnekenfurt“ zurückzuführen ist. Damit war ursprünglich gemeint: „von den Nonnen am besten zubereitet“.

Jetzt haben Sie auch Lust bekommen, feines Schmalzgebäck zu frittieren?

Herrgottsbescheißerle Herrgottsbescheißerle

3. Herrgottsbescheißerle

Den lieben Herrgott übern Tisch zu ziehen, gehört sich ganz und gar nicht. Dennoch werden Maultaschen auch Herrgottsbescheißerle genannt. So kam es der Sage nach dazu: Während des Dreißigjährigen Kriegs sollen einige Mönche, die sich wie die restliche Bevölkerung in großer Hungersnot befanden, ein edles Stück Fleisch geschenkt bekommen haben. Leider trug sich diese milde Gabe zur Fastenzeit zu, während derer Mönche auf den Verzehr von Fleisch verzichten müssen. Die findigen Mönche jedoch zerschnitten das Fleisch in kleine Teile, vermischten es mit Kräutern und Spinat, um es so getarnt in kleinen Teigtaschen – den heutigen Maultaschen – zu verstecken. Die kleine Täuschung der Gottesmänner brachten ihnen den Zweitnamen Herrgottsbescheißerle ein.

Tote Oma Tote Oma

4. Tote Oma

In der ehemaligen DDR war die Tote Oma ein beliebtes Gericht. Auch heute erfreut sich die Speise mit dem kuriosen Namen noch großer Beliebtheit. Da zu DDR-Zeiten die Lebensmittel nicht gerade üppig vorhanden waren, wurden die Bürger kreativ. Die vorhandenen Zutaten wurden zusammengemischt und ein Resultat eines solchen Rezepts war die Tote Oma, deren Grundlage die Grützwurst ist. Gern wird sie mit Sauerkraut und Salzkartoffeln zusammen verspeist. Über die Entstehung des mackaberen Lebnsmittelnamens kann man nur spekulieren.

Handkäs mit Musik Handkäs mit Musik

5. Handkäs mit Musik

Handkäs ist tatsächlich ein Käse, um genau zu sein: ein Sauermilchkäse, der früher noch von Hand geformt wurde. Gern wurde er mit Musik serviert, also in einer Marinade aus Essig, Öl, Pfeffer, Salz und Zwiebeln. Weil diese pikante Mischung während des Verdauungsprozesses eine Reihe lustiger Töne verursacht, ist es eben Handkäs mit Musik – oder nicht? Es gibt eine weitere Theorie, die besagt, dass die Musik vom Klang der aneinanderschlagenden Essig- und Öl-Flaschen herrühre, wenn diese zum Handkäs serviert wurden.

Arme Ritter Arme Ritter

6. Arme Ritter

So arm sind die Ritter gar nicht – sie sind eher innen weich und außen knusprig süß. Arme Ritter gab es bereits in der Zeit der alten Römer. Das Rezept mit dem lustigen Namen ist denkbar einfach gehalten: Man nehme eine trockene Weißbrotscheibe, tunke diese in Eiermilch und backe sie in Butter aus. Die Speise wurde bereits im 14. Jahrhundert im „buoch von guoter spise“ (im Buch der guten Speisen) erwähnt. Arme Ritter heißen die süß gebackenden Weißbrote deshalb, weil die heimgekehrten Ritter nach dem Krieg oft alles verloren hatten und sich deshalb kein Fleisch, aber wenigstens noch eine ordentliche Portion Fett leisten konnten.

Bienenstich Bienenstich

7. Bienenstich

Nein, dieser Bienenstich tut nicht weh – im Gegenteil, er ist süß und zergeht cremig auf der Zunge. Um den Genuss zu toppen, bedeckt eine Schicht aus karamellisierten Mandeln die zarte Creme. Angeblich entstand der Name Bienenstich nach einer erfolgreichen Schlacht zweier Bäcker gegen Eindringlinge im 15. Jahrhundert. Um die Angreifer abzuwehren, bewarfen die Bäcker sie mit Bienenstöcken. Nach ihrem Sieg buken sie den Kuchen, der daraufhin Bienenstich genannt wurde.

Wollen auch Sie neue Spezialitäten kreieren, denen Sie vielleicht sogar einen witzigen Namen verpassen möchten? In einer Küche, die ganz ihren Bedürfnissen und Wünschen angepasst ist, macht das Experimentieren mit Rezepten gleich doppelt so viel Spaß.

Strammer Max Strammer Max

8. Strammer Max

Der stramme Max ist weder ein sturzbetrunkener, noch ein athletisch gebauter Mann, sondern ein Gericht mit lustigem Namen. Dabei handelt es sich um Graubrot mit Schinken und Spiegelei. Tatsächlich beschreibt der ursprüngliche Begriff einen gut ausgestatteten Mann – die Speise heißt so, weil sie besonders proteinreich und damit kräftigend sein soll.

Blindhuhn Blindhuhn

9. Blindhuhn

Auch ein blindes Huhn findet mal einen Eintopf – genau darum handelt es sich bei dem „Blindhuhn“. Allerdings befindet sich in dem Gericht mit dem witzigen Namen kein bisschen Hühnerfleisch, dafür jedoch Kartoffeln, Bohnen, Karotten, Birnen, Äpfel und Schweinespeck. Der Name Blindhuhn hat tatsächlich mit dem Sprichwort „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn“ zu tun, denn in dem westfälischen Eintopf findet sicherlich jeder irgendetwas, das seinem Geschmack entspricht.

Muckefuck Muckefuck

10. Muckefuck

Bei dem Getränk mit dem kuriosen Namen stellt sich so manch einem Kaffee-Liebhaber sicher das Nackenhaar auf. Das Getränk ähnelt zwar farblich und geschmacklich einem Bohnenkaffee, enthält jedoch keine einzige Kaffeebohne. Muckefuck wird aus gemälzter Gerste (Malzkaffee) und geröstetem Roggen hergestellt. Ursprünglich bildeten Zichorienwurzeln die Grundlage für das Heißgetränk.
Vermutlich stammt der seltsam anmutende Begriff von der französischen Bezeichnung „Mocca faux“, was auf Deutsch „falscher Kaffee“ bedeutet. Das Wort „Muckefuck“ hat im Rheinisch-Westfälischen übrigens eine etwas andere Bedeutung: Dort wird er für einen sehr dünnen Kaffee verwendet. Ursprünglich stammt er hier von „Mucken“ (Holzmulm) und dem rheinischen „fuck“, was „faul“ bedeutet.

Kalter Hund Kalter Hund

11. Kalter Hund

In Deutschland isst man keine Hunde? Doch – es gibt eine Ausnahme. Der Kalte Hund, manchmal auch Kalte Schnauze genannt, ist eine schmackhafte Kuchentorte und bei Groß und Klein sehr beliebt. Woher der witzige Rezeptname stammt, ist nicht bekannt, dürfte aber zumindest teilweise auf die Zubereitung im Kühlschrank zurückzuführen sein. Um einen Kalten Hund zu kreieren werden abwechselnd Butterkekse und Schokoladencreme in einer Kastenform aufeinandergeschichtet – zum Auskühlen der vorher erhitzten Schokocreme wird die Form anschließend in den Kühlschrank gestellt.