Um das Aufwärmen von Lebensmittel ranken viele Mythen, die ihren Wahrheitsgehalt irgendwo in der Vergangenheit haben, inzwischen aber – dank moderner Technik – einer Überprüfung bedürfen. Was früher noch wichtig und richtig war, können wir unter Berücksichtigung zeitgemäßer Errungenschaften, wie beispielsweise dem Kühlschrank, mittlerweile ignorieren. Manche Lebensmittel schmecken nach dem Aufwärmen erst so richtig gut, weil sie ein wenig Zeit zum „Ziehen“ brauchen, um ihr ganzes Aroma zu entfalten. Ein gutes Beispiel dafür ist der Eintopf. Im Folgenden erfahren Sie, welche Lebensmittel Sie bedenkenlos aufwärmen können und was dabei zu beachten ist.
Spinat enthält im Vergleich zu anderen Lebensmitteln recht viel Nitrat. Dasselbe gilt übrigens auch für andere nitratreiches Gemüse wie einige Kohlsorten, Radieschen, Rettiche, Rote Beete und weiteres Blattgemüse. Nitrat selbst ist im Gemüse für den menschlichen Organismus unbedenklich. Das Problem entsteht durch Toxine, die durch Verderbniskeime entstehen. Diese gedeihen bei Zimmertemperatur prächtig und wandeln Nitrat in Nitrit um. Das wiederum ist gesundheitsschädlich.
Vor allem für Babys eignet sich aufgewärmter Spinat nicht, da bei den Kleinsten der Kleinen bereits durch minimale Mengen Nitrit der Sauerstoffwechsel im Blut aus dem Gleichgewicht geraten kann. Für größere Kinder und Erwachsene stellt aufgewärmter Spinat jedoch kein Problem dar, sofern er nach dem Kochen direkt kühl, sprich: im Kühlschrank, gelagert wird und vor dem Verzehr für mehrere Minuten über 70 Grad Celsius erhitzt wird. Wer Bio-Gemüse – am besten saisonales aus der Region - kauft, holt sich übrigens Gemüse mit einem wesentlich geringeren Nitratgehalt ins Haus, als diejenigen, die konventionell angebaute und gedüngte Lebensmittel, die über längere Zeit gelagert werden.
Ähnlich wie beim Spinat verhält es sich mit Fisch jeglicher Art. Wenn Fischfilet oder panierter Fisch direkt nach dem Abkühlen in einer verschließbaren Box im Kühlschrank gelagert wird, unterbindet das die Vermehrung von Keimen, die die Gesundheit beeinträchtigen könnten. Wenn der gut gekühlte Fisch innerhalb eines Tages nochmal aufgewärmt wird, kann man ihn problemlos genießen. Sind Sie sich nicht ganz sicher, ob der Fisch noch gut ist, riechen Sie einfach daran. Verdorbener Fisch entwickelt einen starken Geruch.
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Bei den kleinen Leckerbissen aus dem Wald gilt dasselbe wie für viele andere Lebensmittel: Früher, als es noch keine Kühlschränke gab, tat man gut daran, sein Pilzgericht nach dem Kochen komplett zu verspeisen. Reste aufzuheben und wieder zu erwärmen, war damals nicht empfehlenswert, denn auf Grund des hohen Wassergehalts, bieten Pilze gesundheitsschädlichen Keimen einen guten Nährboden. Im Kühlschrank gelagert, haben diese aber nur sehr geringe Chancen sich zu vermehren, sodass einem Aufwärmen von Pilzen nach der Kühlung nichts im Wege steht. Guten Appetit!
Stärkehaltige Lebensmittel, wie Reis, Nudeln und Kartoffeln, können mit dem Bakterium Bacillus cereus belastet sein. Dieses vermehrt sich gern bei Raumtemperatur und bildet dabei giftige Stoffe, die Magen-Darm-Erkrankungen verursachen können. Wenn sie deshalb stärkehaltige Lebensmittel übrighaben, stellen Sie diese am besten nach dem Auskühlen direkt in den Kühlschrank, um das Bakterium an der Vermehrung zu hindern. So können Sie Reis, Kartoffeln und Co. dann auch wieder bedenkenlos aufwärmen – idealerweise bei über 70 Grad Celisius.
Hülsenfrüchte, wie Bohnen, Linsen und Erbsen, sind zwar auch mit dem Gerücht behaftet, dass man sie nicht aufwärmen dürfe, aber das ist haltlos. Das einzige, was beim Aufwärmen „passieren“ könnte, ist, dass die Vitamine und Nährstoffe darunter leiden und die Hülsenfrüchte nicht mehr so nahrhaft sein könnten.
Rohes Fleisch – genau wie Fisch – sollten bereits bis zur Zubereitung immer kühl gelagert werden, um schädlichen Keimen keine Chance zu geben. Auf Sauberkeit und Hygiene ist beim Waschen, Würzen und Kochen oder Braten immer zu achten – dazu zählen auch sauberes Besteck und Geschirr sowie gewaschene Hände. So beugen Sie einer Verunreinigung der Lebensmittel durch krankmachende Keime vor. Bleibt nach dem Essen noch ein wenig übrig, muss das Fleisch nicht entsorgt, sondern einfach gekühlt werden – idealerweise im Kühlschrank und gut durchgegart. Wärmen Sie das Fleisch zu einem späteren Zeitpunkt auf, sollte die Temperatur dafür mindestens 70 Grad Celsius über mehrere Minuten hinweg betragen.
Viele Menschen lassen das nicht benötigte Restwasser einfach im Wasserkocher, um es für die nächste Tasse Tee oder Instant-Kaffee wieder aufzukochen. Eigentlich stellt wieder aufgekochtes Wasser überhaupt kein Problem dar, denn im kochenden Wasser werden alle gesundheitsschädlichen Keime abgetötet. Warum weisen dann aber einige Hersteller von Wasserkochern darauf hin, stets frisches Wasser zu verwenden? Das hat mit dem Wasser an sich nichts zu tun, vielmehr mit den Geräten. Wenn sich Wasser länger im Wasserkocher befindet, können sich Schadstoffe aus dem Gerät lösen, die dann ins Wasser gelangen. Deshalb ist es ratsam, bei der Anschaffung eines Wasserkochers darauf zu achten, dass dieser auf Schadstoffe getestet und damit unbedenklich ist.
Wenn Sie weitere Beratung zu Küchengeräten wünschen, wenden Sie sich einfach an den Küche Aktiv-Händler in Ihrer Nähe.
Alle Speisen kann man generell noch einmal aufwärmen, wenn sie zuvor gut gekühlt wurden. Einige Lebensmittel wie etwa Hülsenfrüchte lassen sich auch mehrmals aufwärmen.
Ja, Chili con Carne kann mehrmals aufgewärmt werden, vorausgesetzt es wird in der Zwischenzeit gut gekühlt. Besonders Gerichte wie Chili con Carne und Eintöpfe entfalten erst nach dem Aufwärmen ihr volles Aroma.
Generell gilt beim Aufwärmen von Lebensmitteln, dass die Temperatur für mindestens zwei Minuten bei mindestens 70 Grad Celsius liegen sollte. Abgesehen davon, steht dem Aufwärmen von Speisen nichts im Wege.